Klári
Konzerte Für Gesang, Piano, Video
& Gäste
Manchmal kann man Musik sehen - in dem KLÁRI-Projekt etwa. Denn in diesem einzigartigen Konzertprogramm verwenden wir eigens kreierte Videokunst, um die Musik durch eine weitere „Stimme“ zu ergänzen. Die Filme erhalten so eine eigene Funktion; Bewegung und Farben weben ein eigenes Bild. Jedes einzigartig, folgend der jeweiligen Komposition. Gemeinsam wächst beides zu einem starken, einzigartigen Kunstwerk.
KLÁRI – der Name des Projektes erinnert an die Textdichterin Klára Gombossy. Sie war es, die Béla Bartók aus seiner Schaffenskrise erlöste, die ihm die Energie zum Komponieren zurückgab – und die ihn zu seinem Zyklus op.15 inspirierte, mit dem unser Projekt begann.
Mehr Videomaterial auf Anfrage unter: info[at]klari.art
aus dem Programm Klári-Suite
GORECH! GORECH! von Peter Eötvös
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Die Finanzierung unserer Projekte erfolgt überwiegend durch Sponsoring und private Spenden.
Für das neue Konzertprogramm Spiegelbilder suchen wir Sponsoren.
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Konzerte für Gesang, Piano, Video
& Gäste
Manchmal kann man Musik sehen - in dem KLÁRI-Projekt etwa. Denn in diesem einzigartigen Konzertprogramm verwenden wir eigens kreierte Videokunst, um die Musik durch eine weitere „Stimme“ zu ergänzen. Die Filme erhalten so eine eigene Funktion; Bewegung und Farben weben ein eigenes Bild. Jedes einzigartig, folgend der jeweiligen Komposition. Gemeinsam wächst beides zu einem starken, einzigartigen Kunstwerk.
KLÁRI – der Name des Projektes erinnert an die Textdichterin Klára Gombossy. Sie war es, die Béla Bartok aus seiner Schaffenskrise erlöste, die ihm die Energie zum Komponieren zurückgab – und die ihn zu seinem Zyklus op.15 inspirierte, mit dem unser Projekt begann.
aus dem Programm Klári-Suite
GORETCH! GORETCH! von Peter Eötvös
Die Finanzierung unserer Projekte erfolgt überwiegend durch Sponsoring und private Spenden.
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About us
.Gesang .Konzept
Ihre musikalische Ausbildung begann die gebürtige Berlinerin Sarah van der Kemp zunächst in den Studiengängen Musikwissenschaft und Klavier. Noch vor ihrem Diplom entschied sie sich für eine sängerische Laufbahn und studierte Gesang an der Berliner HfM bei Julia Varady. Starken Einfluss hatte die Arbeit mit Dietrich Fischer-Dieskau in seinen Meisterkursen.
Die Mezzosopranistin bewegt sich in einem breitgefächerten Repertoire. Ob Judith (Herzog Blaubarts Burg), Komponist (Ariadne auf Naxos), Rosina (Barbiere di Siviglia), Hänsel (Hänsel und Gretel), Carmen (Carmen), Fuchs (Das schlaue Füchslein), Eboli (Don Carlos), Sieglinde (Walküre).
Festengagements brachten sie nach dem Studium an die Deutsche Oper Berlin und ans Staatstheater Schwerin. Engagements führten Sarah van der Kemp zum Shenzhen Philharmonie Orchestra in China, zur Dresdener Philharmonie, an die Staatsoper Berlin, zum Konzerthausorchester Berlin, zum Festival d‘Avignon, zum Festival de Radio France in Montpellier, zur Philharmonie Baden Baden, u.a.
Im Konzertbereich gilt ihre besondere Leidenschaft der Interpretation von Orchesterliedern. Ihr Repertoire umfasst Lieder von Mahler, Wagner, Berlioz, Berg, de Falla und anderen.
Eigene Projekte und Konzeptionen erweitern und vertiefen das Ausdrucksspektrum der Sängerin – sie entwickelte Konzertreihen und Einzelveranstaltungen in verschiedenen Dimensionen und Konstellationen, in jüngerer Vergangenheit zum Beispiel eine Gegenüberstellung von Mahlers Lied von der Erde mit Auftragswerken für Solo-Instrumente von Peter Eötvös, Toshio Hosokawa und Nathan Currier.
.Videokunst
Robert Pflanz lebt in Berlin und hat dort sein Atelier.
Mit Kameras und Laptops ausgerüstet arbeitet er aber immer und überall und sieht sich als ein Jäger des Visuellen, egal ob Konzert, Oper, Tanz, Theater oder Installation.
Robert, geboren und aufgewachsen im Ruhrgebiet, fing dort ein Architekturstudium an, sammelte gleichzeitig erste Erfahrungen im Ausstattungsbereich von Theater und ging dann nach Berlin, um sein Hauptstudium zunächst an der Kunsthochschule Weissensee, dann an der Hochschule der Künste (heute UdK) zu absolvieren. Als Gasthörer der Freien Universität Berlin setzte er sich intensiv mit philosophischen Aspekten des Entwerfens auseinander. Schließlich absolvierte er einen Masterstudiengang Bühnenbild an der TU-Berlin.
Als ein zentrales, höchst paradoxes Thema seines Bühnendesigns gibt Robert Pflanz denn auch stets an, die Welt und Welten neben oder hinter dem Physischen physisch erlebbar machen zu wollen.
Auf der anderen Seite ist Pflanz präziser Theaterpraktiker, den auch klares Strukturieren, das Fügen der Elemente begeistert. Den künstlerischen Prozess erlebt er als essenziellen Bestandteil des Ergebnisses.
Neben seiner langjährigen Erfahrung als freier Bühnen- und Kostümbildner, gilt seit 2004 sein Schwerpunkt videokünstlerischen Arbeiten.
Tätigkeiten führten ihn an namhafte Theater-, Opern- und Konzerthäusern wie dem Staatstheater Schwerin, der Komischen Oper Berlin, der Staatsoper Unter den Linden, dem Theater Schloss Maßbach, dem Opernhaus Kiel, der Deutsche Oper Berlin, den Bad Hersfelder Festspielen, dem Palacio de Bellas Artes in Mexico City, dem Teatro Juárez in Guanajuato, dem Staatstheater Cottbus, dem Stadttheater Fürth, der Hamburgischen Staatsoper, dem Michailowski-Theater in St. Petersburg, der Bayrischen Staatsoper, der Stiftung Mozarteum Salzburg, dem Anhaltisches Theater Dessau, Philharmonie Luxembourg, u.v.m.
.Management .Ausstattung
In manche Leben passt mehr als in andere – das von Saule Moldalukova ist so eines. Vielleicht, weil ihre Wurzeln so breit verstreut sind: in ganz Zentralasien.
Geboren ist Saule in Bischkek an der Seidenstraße. Seither trägt sie die Lust am Reisen, den Geschäftssinn, die Vorliebe für Farben und die Leidenschaft für gute Stoffe in sich. Modedesign wollte sie studieren, so lange sie denken konnte; dass Kleider ihre Laufbahn bestimmen würden wusste sie, seitdem sie sich selbst den Rock zuknöpfen konnte.
Brotlose Kunst, befand ihr Vater. Also studierte Saule am Tage in Kirgisistan Internationale Politik – und lernte am Abend, die Kleider zu schneidern, die sie selber gerne tragen würde. Beide Ausbildungen schloss sie ab. Ein verschlungener Weg führte sie u.a. nach Istanbul, wo sie in der Projektentwicklung für Konzerne arbeitete, später zu einer Modefirma nach Paris; von dort aus wiederum wurde sie nach Berlin entsandt, um im KaDeWe einen Shop für das Label zu eröffnen. Bald darauf wechselte die Unternehmerin zu ihrer eigenen Boutique in Berlin Schöneberg.
Klári 1
Klári - Suite
Kammerkonzert Für Gesang, Piano. Video
& Flöte
Mit Musik von
Gesang, Piano:
5 Lieder op. 15
1. A vágyak éjele
(Nacht der Sehnsucht)
2. Szines álomban
(In einem bunten Traum)
3. Nyár
(Sommer)
4. Itt lent a völgyben
(Hier unten im Tale)
5. Az én szerelmem
(Meine Liebe)
Piano:
Im Freien Nr. 4
Klänge der Nacht
Piano Solo:
Piano Étude Nr. 2
Sequenzen
Gesang, Piano, Flöte:
Shéhérazade
Nr. 1 Asie
Nr. 2 La flute enchantée
Gesang Solo:
Gorech’! Gorech’!
(Bitterkeit! Bitterkeit)
Flöte Solo:
8 aşa-zise studii din traista fluieraşului călător
(8 Etüden aus dem Ranzen des wandernden Spielmanns)
Mitwirkende
.Piano
Ihr fulminantes CD-Debüt mit Werken von Chin, Boulez, Ligeti und Messiaen gewann den „Coup de Coeur“ der Académie Charles Cros in Frankreich und ihr jüngstes Skrjabin-Album wur- de für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik und den In- ternational Classical Music Awards nominiert.
Sie arbeitete mit Komponisten wie Pierre Boulez, Unsuk Chin, mit Dirigenten wie Kent Nagano, Steven Sloane, mit Orche- stern/Ensembles wie dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg, den Bochumer Symphonikern, dem MDR-Sinfonieor- chester, der Staatskapelle Halle und dem 1B1 Ensemble zu- sammen und erarbeitete Kammermusik-Projekte u.a. mit Jörg Widmann, Jan Bjøranger, Eszter Haffner, Lars Anders Tomter und Torleif Thedéen.
Yejin Gil trat bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, den Thüringer Bachwochen, dem Klavier-Festival Ruhr, dem International Piano Festival La Roque d’Anthéron auf und kon- zertierte im Grand Théâtre de Genève, in der Essener Philhar- monie, in der Salle Cortot, der Weimarhalle oder auch dem Konzerthaus Berlin. Neben ihrer künstlerischen Arbeit widmet sie sich pädagogischen Tätigkeiten und gibt regelmäßig Semina- re & Meisterkurse in den USA, in Deutschland, England, Norwe- gen, Frankreich und Italien. Als Jurorin ist sie bei internationalen Wettbewerben tätig.
.Gesang .Konzept
Ihre musikalische Ausbildung begann die gebürtige Berlinerin Sarah van der Kemp zunächst in den Studiengängen Musikwissenschaft und Klavier. Noch vor ihrem Diplom entschied sie sich für eine sängerische Laufbahn und studierte Gesang an der Berliner HfM bei Julia Varady. Starken Einfluss hatte die Arbeit mit Dietrich Fischer-Dieskau in seinen Meisterkursen.
Die Mezzosopranistin bewegt sich in einem breitgefächerten Repertoire. Ob Judith (Herzog Blaubarts Burg), Komponist (Ariadne auf Naxos), Rosina (Barbiere di Siviglia), Hänsel (Hänsel und Gretel), Carmen (Carmen), Fuchs (Das schlaue Füchslein), Eboli (Don Carlos), Sieglinde (Walküre).
Festengagements brachten sie nach dem Studium an die Deutsche Oper Berlin und ans Staatstheater Schwerin. Engagements führten Sarah van der Kemp zum Shenzhen Philharmonie Orchestra in China, zur Dresdener Philharmonie, an die Staatsoper Berlin, zum Konzerthausorchester Berlin, zum Festival d‘Avignon, zum Festival de Radio France in Montpellier, zur Philharmonie Baden Baden, u.a.
Im Konzertbereich gilt ihre besondere Leidenschaft der Interpretation von Orchesterliedern. Ihr Repertoire umfasst Lieder von Mahler, Wagner, Berlioz, Berg, de Falla und anderen.
Eigene Projekte und Konzeptionen erweitern und vertiefen das Ausdrucksspektrum der Sängerin – sie entwickelte Konzertreihen und Einzelveranstaltungen in verschiedenen Dimensionen und Konstellationen, in jüngerer Vergangenheit zum Beispiel eine Gegenüberstellung von Mahlers Lied von der Erde mit Auftragswerken für Solo-Instrumente von Peter Eötvös, Toshio Hosokawa und Nathan Currier.
Robert Pflanz lebt in Berlin und hat dort sein Atelier.
Mit Kameras und Laptops ausgerüstet arbeitet er aber immer und überall und sieht sich als ein Jäger des Visuellen, egal ob Konzert, Oper, Tanz, Theater oder Installation.
Robert, geboren und aufgewachsen im Ruhrgebiet, fing dort ein Architekturstudium an, sammelte gleichzeitig erste Erfahrungen im Ausstattungsbereich von Theater und ging dann nach Berlin, um sein Hauptstudium zunächst an der Kunsthochschule Weissensee, dann an der Hochschule der Künste (heute UdK) zu absolvieren. Als Gasthörer der Freien Universität Berlin setzte er sich intensiv mit philosophischen Aspekten des Entwerfens auseinander. Schließlich absolvierte er einen Masterstudiengang Bühnenbild an der TU-Berlin.
Als ein zentrales, höchst paradoxes Thema seines Bühnendesigns gibt Robert Pflanz denn auch stets an, die Welt und Welten neben oder hinter dem Physischen physisch erlebbar machen zu wollen.
Auf der anderen Seite ist Pflanz präziser Theaterpraktiker, den auch klares Strukturieren, das Fügen der Elemente begeistert. Den künstlerischen Prozess erlebt er als essenziellen Bestandteil des Ergebnisses.
Neben seiner langjährigen Erfahrung als freier Bühnen- und Kostümbildner, gilt seit 2004 sein Schwerpunkt videokünstlerischen Arbeiten.
Tätigkeiten führten ihn an namhafte Theater-, Opern- und Konzerthäusern wie dem Staatstheater Schwerin, der Komischen Oper Berlin, der Staatsoper Unter den Linden, dem Theater Schloss Maßbach, dem Opernhaus Kiel, der Deutsche Oper Berlin, den Bad Hersfelder Festspielen, dem Palacio de Bellas Artes in Mexico City, dem Teatro Juárez in Guanajuato, dem Staatstheater Cottbus, dem Stadttheater Fürth, der Hamburgischen Staatsoper, dem Michailowski-Theater in St. Petersburg, der Bayrischen Staatsoper, der Stiftung Mozarteum Salzburg, dem Anhaltisches Theater Dessau, Philharmonie Luxembourg, u.v.m.

Aaron Dan ist als Solist, Komponist, Kammermusiker und Moderator international unterwegs; er ist Gewinner mehrerer Wettbewerbe, unter anderem des Flötenwettbewerbs The Winner of Belgrade, 2005. Im Jahr 2013 wurde dem von ihm mitgegründeten Ensemble Berlin Counterpoint der Usedomer Musikpreis verliehen.
Das umfangreiche kompositorische Oeuvre von Aaron Dan umfasst dutzende Neubearbeitungen und Kompositionen für seine Ensembles, viele Stücke für Musiktheater, Orchesterwerke, Chor und Kammermusik sowie immer mehr Werke für Flöte und Loop Station. 2021 entstand die Klanginstallation BABEL für 40 Lautsprecher (UA Kunstmuseum Reutlingen). Die ungarische Fassung seiner Kinderoper Der kleine Prinz wird im Frühjahr 2023 in der Ungarischen Staatsoper seiner Geburtsstadt Klausenburg uraufgeführt.
Aaron Dan lebt mit seiner Familie in Berlin.
Für das Konzertprogramm KLÁRI-SUITE für Gesang, Piano und Video wandelte sich am 18.09.2022 die Berliner Villa Elisabeth zum Begegnungsort der Künste.
Als „Suite“ kann dabei nicht nur das musikalische Gattungskonzept einer Abfolge von Charakterstücken verstanden werden, sondern – analog zur gleichnamigen Zimmerflucht – auch die Folge zu erlebender klanglicher Räume. In der Videoprojektion tut sich ein weiterer Raum auf, der der Interpretation der Musik einen eigenständigen Beitrag hinzufügt.
Programmatisch werden Béla Bartóks Fünf Lieder op. 15 (Klári-Lieder) zum Nukleus einer Erkundung der gesamten Spannweite der Leidenschaft zwischen schöpferischer und zerstörerischer, rauschhafter und ekstatischer Kraft. Die emotional intensiven, durchaus jugendlich-naiven und kontrovers rezipierten Texte der 14-jährigen Klára Gombossy und ihrer vier Jahre älteren Freundin Wanda Gleiman nahm Bartók zur Grundlage seines Liederzyklus op. 15, eines von nur zwei originalen Liedwerken aus seiner Feder.
Bartóks Interesse an Zusammenhängen von Mathematik, Natur finden Niederschlag in seiner Musik. Mit Vorliebe verwendete er die Proportionen des Goldenen Schnitts bzw. der Fibonacci-Zahlenfolge.
Auch das Gesamtprogramm der KLÁRI-SUITE folgt nun diesen Proportionsprinzipien. Ausgehend von der Reihenfolge in Bartóks Manuskript und inhaltlichen zyklischen Anknüpfungspunkten erklingen die Klári-Lieder in einer neuen, von der gängigen Zählung des Herausgebers abweichenden Reihenfolge – vom Video untermalt mit einer schwarz-weißen, unscharfen Nebelwelt.
Im Anschluss erklingen drei Soli, die die künstlerischen Medien als Einzelelemente präsentieren: Zunächst für das Klavier Unsuk Chins Etüde Nr. 2 Sequenzen, dann Peter Eötvös’ bitteres Goretsch! Goretsch! für Mezzosopran solo. Zuletzt leitet das immer bunter und wahnwitziger gesteigerte Videosolo über zu zwei Liedern aus Shéhérazade, Ravels vor exotisierender Sinnlichkeit, Erotik und Gewalt rauschhaft überbordenden Vertonungen von Texten Tristan Klingsors. In den ursprünglich als Orchesterliedern konzipierten Werken ergibt sich eine reizvolle Wirkung durch die schwärmerisch bunten Videoprojektionen. Im zweiten Stück, La flûte enchantée, übernimmt Special Guest Aaron Dan den Part der Soloflöte, bevor das Programm in einer abschließenden Kadenz reflektiert wird, und mit Bartóks Klängen der Nacht das Publikum in eigenes Träumen entlässt.
Die Gesamtdramaturgie des Programms erhebt formale Eigenheiten aus Bartóks Komposition zum Leitprinzip: Die Stückkomplexe mit den Umfängen 8/5/3/2/1 folgen der umgekehrten Fibonacci-Folge, emotionaler Tief- und Höhepunkt erklingen am dem Goldenen Schnitt entsprechenden Teilungspunkt der Klári-Lieder und respektive der gesamten Suite. Diese Proportionen bestimmen auch Farb- und Lichtregie. Das Programm insgesamt expandiert von der formalen Dichte der Klári-Lieder zur fantastischen Weite von Shéhérazade und dem Finale.
Béla Bartóks Fünf Lieder op. 15 (Klári-Lieder) konfrontieren uns mit allen Höhen und Tiefen rauschhafter Liebessehnsüchte einer jungen Frau. In der postum herausgegeben Erstausgabe seines Sohnes Peter Bartók endet dieser Zyklus mit dem Lied Itt lent a völgyben (Hier unten im Tale), dem einzigen Lied, das von Hoffnungslosigkeit, Einsamkeit und Resignation geprägt ist. Diese Reihung der Lieder erzählt eine Liebesgeschichte, die im Scheitern endet. Bartók selbst hatte in seinem Manuskript eine andere Reihenfolge festgelegt, die Sarah van der Kemp weitaus mehr überzeugt und zum Projekt KLÁRI-SUITE inspiriert hat: Bartók betont den zyklischen Wechsel der Gefühlszustände. Die Klári-Lieder beginnen im Dunkel der Nacht mit dem Lied A vágyak éjjele (Nacht der Sehnsucht), das die Sehnsucht nach Liebe durch das unbeständige Auf und Ab leidenschaftlicher Emotionen und erotischer Träume beschreibt. Alle fünf Lieder sind Tageszeiten zugeordnet. Die Lieder zwei bis fünf zudem auch Jahreszeiten, wobei Temperatur und Wetterlage mit den Gefühlen der Liebessehnsucht in Beziehung gesetzt werden. Ähnlich wie in Bartóks Opereinakter und Beziehungsdrama Herzog Blaubarts Burg beginnt der Liederzyklus im Dunklen und hat seinen hellsten und heißesten (in der Oper dramatischsten) Höhepunkt im Teilungspunkt des Goldenen Schnitts. (Lied Nr. 3 Sommer: “Offenen Mundes trink’ ich die Sonnenfluten, der flammende Himmel stürzt auf mich herab!“) In der Oper schließt sich der Kreis durch die Rückkehr ins Dunkel, die Beziehung ist gescheitert. In den Fünf Liedern op. 15 reihen sich die facettenreich dargestellten Liebesgefühle in das Werden und Vergehen der Natur ein. Bartók beendet den Zyklus mit dem Verklingen des Klaviernachspiels bei gehaltenem Pedal im “Taumel des Entzückens!“
Klári 2
Spiegelbilder
Kammerkonzert Für Gesang, Piano, Video,
Flöte & Cello
Im Jahr 1916, unmittelbar nach dem 1. Weltkrieg, komponierte Béla Bartók nach langer Schaffenskrise die zwei Liebeslieder Zyklen op.15 (Teil der Klári-Suite) und op.16 (Teil der Spiegelbilder). Beide sind musikalisch und thematisch aufeinander bezogen; fallen jedoch durch ihre gegensätzlichen emotionalen Lebenswelten auf.
Während Bartók in den Liedern op.15 eine Fülle unterschiedlichster Gefühle einer jungen, hoffenden Liebenden vertont, verharrt er musikalisch und thematisch in allen fünf Liedern op.16 in Unmut und Resignation und sieht die einzige Auflösung im Tod. Bartók selbst nennt diese Lieder Herbsttotenlieder.
L’homme n’existe pas
In dem Programm Spiegelbilder werden die fünf Herbsttotenlieder zum Teil eines neuen Gegensatzpaars zwischen Resignation und Aufbruch (Utopien) in Form von fünf neuen musikalischen Werken zeitgenössischer Komponisten. So wie sich Bartók durch seine akribische Forschung von Pflanzenkunde und Tierwelt ein Beispiel an Wachstum und Proportionen in der Natur nimmt, und sie in seinen Kompositionen überträgt, werden sich auch die fünf Utopien in musikalischen Welten bewegen, die Gesetzmäßigkeiten der Natur zum Vorbild haben.
Anders aber als zu Lebzeiten Bartóks vor hundert Jahren, drängt sich heute, angesichts der dramatischen wachsenden Probleme des Klimawandels, die Frage auf, wieso sich die Illusion einer menschlichen Überlegenheit über andere Lebewesen und der Natur trotz der selbst zu verantwortenden Zerstörung des eigenen Lebensraums so hartnäckig hält. Die fünf neuen Kompositionen brechen mit diesem fälschlichen Bewusstsein des Menschen, und erschaffen fünf unterschiedliche musikalische Welten, in denen sich die Spezies Mensch als Teil einer Gemeinschaft aller Lebewesen einreiht. Es sind Versuche neue Musiksprachen zu finden, die sich aus der Natur symbiotisch funktionierende Lebenswelten zum Vorbild nehmen.